Bio


Den Anfang nahm alles 1960. Ich erblickte das Licht der Welt im Universitäts-klinikum zu Tübingen. Meine erste akustische Wahrnehmung war das Lachen meiner Mutter. Sie lachte über meine Nase, die mein Vater mir vererbt hatte. So schrie ich zum ersten Mal, es war so ne Art Blues…

Aufgewachsen bin ich als der jüngste von drei Geschwistern. Unser Vater war Pastor in einer evangelisch-freikirchlichen Gemeinde. Dort wurde viel gepredigt und gebetet, am schönsten ist mir aber das Singen in Erinnerung. Auch im kleinen Kreis der Familie haben wir viel gesungen und musiziert.

Als ich ca. 9 Jahre alt war, hatten wir Geschwister unseren ersten öffentlichen Auftritt bei der Hochzeit unserer Tante. Mein großer Bruder Niels schrieb und arrangierte die Lieder und begleitete unseren dreistimmigen Gesang mit der Gitarre. Erst mit 11 Jahren fing ich an Klavier zu spielen und durfte dann auch mal das eine oder andere Stück begleiten. Meine Großeltern finanzierten mir den ersten Klavierunterricht. Irgendwie kamen die Noten nicht mit mir oder ich nicht mit ihnen zurecht. Auf jeden Fall hatten wir keine gute Beziehung zueinander und wir trennten uns. Damit hörte auch der Klavierunterricht auf und ich spielte fortan frei nach Gehör. Dadurch fing ich Feuer für die Musik. Stundenlang spielte ich in dem Gemeindesaal in Hamburg-Harburg und träumte davon, dies eines Tages auch vor Publikum zu tun.

Canada

Am 1. Mai 1976, kurz vor meinem 16. Geburtstag, wanderten wir nach Canada aus, genauer gesagt, nach Calgary, im Westen, nahe den Rocky Mountains. Unvergesslich ist mir der Abschied von den Freunden und von meiner ersten Liebe! Ebenso unvergesslich die ersten Eindrücke in der neuen Heimat. Es war ein radikaler Einschnitt und Neustart für uns alle. Im Herbst ’76 kam ich auf die Bowness Highschool und eine Woche nach der Einschulung spielten meine Schwester Astrid und ich unser erstes Konzert dort in der Aula. Niels war nicht dabei, denn er hatte schon sein Abi in der Tasche und bereitete sich auf die Uni vor. Mit diesem Konzert verschafften wir uns einen guten Einstieg in das neue Schulumfeld. Unser Musiklehrer, Dennis Orr, war begeistert von uns und er förderte uns mit unglaublicher Hingabe. Er stellte mir ein E-Piano zur Verfügung und besorgte uns die ersten Gigs. An den ersten bezahlten Auftritt erinnere ich mich besonders gut. Wir waren im Trio unterwegs, 200 Dollar gab’s für Freitag und Samstag in einer heruntergekommenen Kneipe in Olds, Alberta, einem Dorf außerhalb von Calgary. Das war Anfang 1977.

Ich werde Musiker

1978 beschloss ich, mit dem Segen meiner Eltern, die Schule abzubrechen und mich ganz der Musik zu widmen, sie zu meinem Beruf zu machen. Anfänglich waren wir drei Geschwister wieder gemeinsam als „Harbinger“ auf der Bühne. Dann hatte ich meine „Boogie Band“ während meine Geschwister eigene Wege gingen. 1979 spielte ich mit meiner Band im Forest Lawn Hotel in Calgary, einem gruseligen Laden für die Nichtbeachteten und Gescheiterten, als mich ein Typ fragte, ob ich mir vorstellen könne, mit Ian Tyson zu spielen. Ian Tyson ist ein großer Name in Canada und ich war mir sicher: Hier macht einer einen auf wichtig. – Mitnichten! Den ersten großen Schritt meiner Karriere machte ich in diesem miesen Loch und ich lernte eine ganz wichtige Lektion: Es gibt keine unwichtigen Gigs!

Die Zeit mit Ian Tyson und seiner Band hat mir sehr viel gebracht. Damals gab es für Pop- und Rockmusiker noch keine Schulen. Diese, und andere Bands waren meine Schule. Und wer mit Ian Tyson gespielt hatte, hatte auch eine art Diplom: Nämlich Renommee. Mit diesem Bonus landete ich im selben Jahr bei dem Underground-Star der Szene Gaye Delorme. Höhepunkt meiner Zusammenarbeit mit Gaye war die Produktion der Filmmusik für den „Cheech and Chong“ Film „Nice Dreams“. 1981 ging ich nach Los Angeles und lernte eine dunkle Seite des Business kennen , als ich für die am „Cheech and Chong“ Film getane Arbeit nicht bezahlt wurde.

Der original Fernsehspot zum Film: Komposition und Piano: Bo Heart

So beschloss ich wieder mein eigener Herr zu werden und die „Boogie Band“ zu reaktivieren, wir nannten uns zunächst „Final Notice“ und später, mit veränderter Besetzung, „Studio Venice“ (das klang so europäisch). Meine Schwester stieg 1984 bei „Studio Venice“ ein. Als Trio beschlossen wir 1985 unser Glück in Deutschland zu suchen, wo mit der Neuen Deutschen Welle gerade die Post abging. Irgendwie wollte ich dabei sein.

Nach Deutschland

Mein letzter Gig in Canada fand in Pincher Creek, ca. 200 Km südlich von Calgary statt. Wir spielten bis 01:00 Uhr Nachts und am nächsten Mittag sollte ich in dem Flugzeug in Richtung Deutschland sein. Bis wir alle Instrumente und die Anlage eingepackt hatten war es sicher fast 03:00 Uhr. Ausgerechnet in dieser Nacht gab es ein Schneegestöber, so dass man sich vor lauter Weiß auf der Straße kaum orientieren konnte. Streckenweise schlich ich mit 20 Stundenkilometern dahin, im Kopf den Gedanken: „Hauptsache heil ankommen!“ Ich schaffte es rechtzeitig nach Hause und dann zum Flughafen. Diese bitterkalte Nacht machte mir den Abschied von Canada aber leichter. Dieses Land und seine Leute sind wunderbar. Ein Traum ging in Erfüllung als wir 1976 dort ankamen. Nun war ich aufgebrochen um noch mal in die alte Heimat zu gehen. Geplant waren 3 Jahre Deutschland und dann wieder nach Canada zurück. Es kam anders:

Wir landeten in Hamburg mit einem Flightcontainer voller Equipment, 100 Demokassetten und mit unseren Träumen. Wir spielten im alten „Onkel Pö“, im „Knust“, im „Logo“ und im Harburger „Riekhof“ als Band aus Canada. Tatsächlich wurden wir auch entdeckt. Der Verleger und Produzent Ulf Krüger sah eines unserer Konzerte im Hamburger Logo, er stellte uns seinem Verlagspartner Django Seelenmeyer vor und Ende unseres ersten Jahres in Deutschland hatten wir einen Plattenvertrag bei der Intercord. Heraus kam die Single „Don’t talk anymore“ von Studio Venice. Leider blieb die Band nicht zusammen, meine Schwester und der Bassist Ben Harries gingen zurück nach Canada und ich machte als Beau Heart weiter.

Curt Cress

Ich schrieb Songs und machte Demos, die Django dann bei Plattenfirmen vorspielte. Eines meiner Demos, der Song „Coming back to you“ landete irgendwann im Jahre ’87 bei dem AR Manager der WEA. Obwohl er nicht so recht wusste , was er damit machen sollte, spielte er dieses Demo dem Schlagzeuger und Produzenten Curt Cress vor. Curti war offensichtlich ganz angetan, denn er wollte mich sofort kennenlernen. Als man mich ihm vorstellte hatte ich keine Ahnung wer er war und was für eine Bedeutung er im Business hatte. Wir mochten uns auf Anhieb und nach einer Jamsession zum Jubiläum des Musikgeschäfts „Amptown“ in Hamburg fragte er mich, ob er mich produzieren dürfe und ob ich Lust hätte, mit seinem „Curt Cress Clan“ auf Tour zu gehen. Er produzierte meine erste LP „Invitation“ und ich durfte drei Tourneen mit dem „Clan“ bestreiten.

Yamaha

Bei den Proben zur ersten „Clan“ Tournee kam Gert Drögemüller von der Firma Yamaha auf mich zu. Er fragte, ob ich mir eine Zusammenarbeit mit dem Instrumentenhersteller Yamaha vorstellen könne. So kam ich auf der Frankfurter Musikmesse 1988 zum ersten Mal für Yamaha zum Einsatz. Seitdem bin ich mit Yamaha eng verbunden. Mehrmals war ich in Japan um dort bei der Entwicklung von Begleitautomatik-Styles mitzuarbeiten. In ganz Europa spiele ich Konzerte um die Instrumente von Yamaha zu zeigen. 2002 und 2003 war ich für Yamaha auf Tourneen durch Mittel- und Süd-Amerika.

Klaus Lage

Du denkst keiner guckt und doch guckt wieder jemand! So wie damals im Forest Lawn Hotel ging es mir Sylvester 1990 in Frankfurt bei einer Jamsession mit der Frankfurter Band „Floy“. Zufällig lernte ich dort Christian Felke kennen, den Saxophonisten der Klaus Lage Band. Klaus Lage suchte gerade einen neuen Keyboarder und Christian schlug mich für diese Position vor. Ich war aber nicht der einzige Bewerber. Die Audition sollte drei Tage dauern und es ging nicht nur um die Musik, sondern auch um das Miteinander. Wir probten, spielten Karten, würfelten, tranken streckenweise viel Alkohol und stellten so die verschärften Bedingungen des Tourlebens nach. Ich hab den Job trotzdem bekommen. Jahre später hat Klaus mir auch den Grund dafür genannt. Ich hatte bei einem Stück, das ich kaum kannte nicht nur mitgespielt, sonder auch gleich eine Chorstimme zum Besten gegeben. Das hatte ihn beeindruckt.

Mit Klaus Lage habe ich hunderte Konzerte gespielt und alle Regionen Deutschlands bereist. Anfang der neunziger Jahre war ich 250 Tage pro Jahr auf Reisen. Es sind heute weniger Konzerte, aber spielen tun wir immer noch gemeinsam. Auch 2010 wird es viele Konzerte mit Klaus Lage geben.
1993 war ich mit Uwe Ochsenknecht auf Tour. Das kam über Curt Cress, der Uwe produzierte.

Bei Curti lernte ich Ali Neander (Rodgau Monotones) kennen, der mich 1996 zu Edo Zanki brachte. Mit Ali Neander, Ralf Gustke, Susanne Vogel, Tommy Baldu und Neil Palmer hatte ich das wunderbare Vergnügen Edo zu begleiten.

4 your Soul

Mit Edo wurde ich zu einem Benifiz-Konzert der Hamburger Stiftung Phönixx eingeladen. Edos Freund Xavier Naidoo und meine Freundin Lisa Cash waren auch dabei. Ich sollte sie alle bei ihren Soloauftritten begleiten. Bei der Probe für dieses Konzert beschlossen wir gemeinsam aufzutreten und füreinander Background zu singen. Der Auftritt war magisch, spontan und ganz besonders. Daraus bildete sich die Gruppe „4 your Soul“ in der Besetzung: Edo Zanki, Xavier Naidoo, Cae Gauntt, Tommy Baldu und Bo Heart. Wir machten 2001 ein Album und spielten ein Fernsehkonzert, aus dem bei YouTube ein paar Ausschnitte zu sehen sind. Ende 2001 stiegen wir mit unserem Album auch in die Charts bis in die Top 30. Die oben erwähnte Kernformation konnte sich dennoch nicht lange halten, Xavier zog es weiter und mich ein Jahr nach ihm auch.

Vicky Leandros

2004 kam ein Anruf von Jürgen Kumlehn, mit dem ich Anfang der Neunziger mit Yamaha auf diversen Tourneen gewesen bin. Er bat mich als 2. Keyboarder in die Band von Vicky Leandros. Als der Pianist Darius Zahir aus familieren Gründen ausschied, übernahm ich die Pianisten-Stelle. Mit Vicky machten wir 2006 auch eine Live DVD, aufgenommen im CCH in Hamburg.

Neben diesen Tätigkeiten für andere Künstler oder für Yamaha, schreibe ich eigene Songs und produziere andere Künstler. 1998 erschien meine 2. Platte/CD „In my arms“ bei LamuR/Ariola.

Bo Heart and Friends

Vor zwei Jahren habe ich wieder angefangen, Solokonzerte zu geben. Mit „Bo Heart and Friends“ gibt es auch wieder eine Band, sie ist aber nicht meine Band sondern drei Bands in einer. Ich finde es spannend mir das Rampenlicht zu teilen, zu unterstützen und mich unterstützen zu lassen. Das bringt auch alle Aspekte meiner Karriere zusammen. Mal spiele ich im Hintergrund und mal bin ich im Mittelpunkt. Beides möchte ich ungerne missen.